4. Die Retroolfaktion
Die Franzosen unterscheiden bei der Aromatik zwischen «odeur» (Duft) und «arôme» (Aroma). Der Duft wird ausschliesslich in der Nase wahrgenommen, das Aroma am Gaumen. Da wir die Gaumenaromatik also quasi von hinten riechen, nennen wir diesen Riechvorgang «Retroolfaktion».
Dass wir am Gaumen überhaupt Aromatik wahrnehmen, ist der Verbindung zwischen Nasen- und Rachenraum zu verdanken. Oft ist die Duft-Wahrnehmung am Gaumen sogar intensiver als in der Nase, weil der Wein angewärmt wird. Um die Aromatik zu verstärken schlürfen viele Profis. Ein anderer Trick funktioniert so: Sie nehmen einen Schluck auf den Gaumen und schliessen den Mund. Dann atmen Sie leicht durch die Nase aus. So entsteht ein Unterdruck im Nasenraum, der die Aromen nachströmen lässt. Probieren Sie aus, welche Methode am meisten Aromatik bringt.