Die Farbe eines Weins wird vom Zusammenspiel vieler Einflüsse geprägt, wie etwa von der verwendeten Rebsorte, der Arbeit im Weinkeller oder dem Alter des Weins. Da all diese Faktoren stark variieren können, ist es relativ schwierig, alleine aufgrund der Farbe konkrete Rückschlüsse auf den Charakter oder die Qualität des Weins zu ziehen. Dennoch ist es sehr spannend, einen Blick hinter die Farbausprägung eines Weins zu werfen und zu verstehen, welche Faktoren die Farbe in welcher Weise beeinflussen.
Beim professionellen Verkosten und Beurteilen von Wein spielt die Farbe übrigens nur eine nebensächliche Rolle und es wird lediglich die Farbtiefe sowie der Farbton beschrieben. Diese Beobachtungen fliessen jedoch nicht in das Qualitätsurteil ein, da etwaige Rückschlüsse ohne die Unterstützung von Nase und Gaumen reine Spekulation wären.
So werden Farbtiefe und Farbton im Wein beurteilt
Am besten lassen sich Farbtiefe und Farbton unter klassischen Verkostungsbedingungen richtig einschätzen. Also anhand eines Probierschlucks von drei bis vier Zentiliter in einem Weinglas mit mittelgrossem Kelch bzw. einem gängigen Universalglas. Das Glas sollte unverziert sein. Ausserdem wird eine weisse Unterlage benötigt. Den aussagekräftigsten Eindruck erhältst du, wenn du das Glas im 45-Grad-Winkel über der Unterlage hältst und den Wein von oben betrachtest. Halte das Glas nicht, wie es in Filmen oft dargestellt wird, gegen eine starke Lichtquelle – dies verfälscht deine Beobachtungen.