Die gesamten Farbstoffe, die so genannten «Anthocyane», finden sich ausschliesslich in den Beerenschalen. Presst ein Winzer nun die blauen Trauben sofort ab (auf der Presse werden die Häute vom Saft getrennt) entsteht ein weisser Most. Je länger er die Traubenhäute am Most lässt, desto mehr Farbe kriegt er. Vom kaum merklichen Rosa-Schimmer bis zum undurchsichtigen Purpurrot.
Roséweine sind nicht zuletzt deshalb so beliebt, weil sie kein Tannin enthalten. Dies obwohl einige dunkle Roséweine (z.B. Bordeaux Clairet) 12 bis 24 Stunden Maischekontakt hinter sich haben. Die Erklärung dafür ist einfach: Farbe ist wasserlöslich und wird durch die Wärme der Gärung ausgelaugt. Tannin hingegen ist besser in Alkohol löslich, und dieser ist in den ersten Stunden und Tagen der Gärung noch sehr gering. Somit werden kaum Gerbstoffe aus den Schalen in den Most übertragen.
Je tiefer die Farbe, desto länger der kontakt mit den Traubenschalen. Zudem beeinflusst die Rebsorte die Weinfarbe beim Rosé stark:
Diese fünf Wege führen zum Rosé:
- Direktpressung
- Kurzer Maischekontakt
- Saignée
- Färben von Weisswein mit Rotwein
- Schiller