Rosé ist ein fruchtiger, tanninfreier Rotwein mit wenig Farbe. Dass es überhaupt Roséweine gibt, liegt an einer Besonderheit (fast) aller Rotweintrauben: Ihr Fruchtfleisch ist farblos.
Warum ist Rosé rosa?
Die Farbstoffe, sogenannte «Anthocyane», finden sich ausschliesslich in den Beerenschalen. Wenn ein Winzer die blauen Trauben sofort abpresst (wobei die Häute vom Saft getrennt werden), entsteht ein weisser Most. Je länger der Most in Kontakt mit den Traubenhäuten bleibt, desto mehr Farbe nimmt er an – von einem zarten rosa Schimmer bis hin zu undurchsichtigem Purpurrot.
Je intensiver die Farbe, desto länger war der Kontakt mit den Traubenschalen. Zudem beeinflusst die Rebsorte die Farbe des Roséweins erheblich.
Darum ist Rosé so beliebt
Roséweine sind besonders beliebt, weil sie kein Tannin enthalten. Das gilt auch für dunkle Roséweine wie den Bordeaux Clairet, die 12 bis 24 Stunden Maischekontakt haben. Die Erklärung dafür ist einfach: Farbe ist wasserlöslich und wird durch die Wärme der Gärung ausgelaugt. Tannin hingegen löst sich besser in Alkohol, der zu Beginn der Gärung noch kaum vorhanden ist. Daher wird nur wenig Tannin aus den Schalen in den Most übertragen.
Diese fünf Wege führen zum Rosé:
- Direktpressung
- Kurzer Maischekontakt
- Saignée-Methode
- Färben von Weisswein mit Rotwein
- Sonderfall Schiller-Weine