Wie geht Wein öffnen richtig?

Eine Weinflasche richtig zu öffnen ist nicht so einfach, wie es klingt. Oft schneiden selbst gestandene Gastronomie-Profis die Kapsel irgendwo und lassen den Champagnerkorken unkontrolliert knallen. So gehts richtig.

Weinflasche mit Korken richtig öffnen

Um eine Weinflasche korrekt zu öffnen, brauchen Sie nichts ausser einem einfachen Korkenzieher. Unser Favorit ist der «Pulltaps». Mit dem Doppel-Hebel Korkenzieher kriegen Sie jede Flasche problemlos auf: Schneiden Sie mit dem kleinen, scharfen Messer die Kapsel sauber weg und ziehen Sie mit dem raffinierten zweistufigen Hebel den Korken sorgfältig und ohne Anstrengung heraus. Im Gegensatz zu vielen anderen Korkenziehern durchbohrt der «Pulltaps» den Korken nicht vollständig. Das verhindert, dass Brösel in den Wein fallen.

So geht es Schritt für Schritt

  1. Kapsel unter dem Wulst gerade abschneiden und oberen Teil entfernen
  2. Falls nötig Flaschenhals aussen abwischen
  3. Spirale genau mittig ansetzen und ganz eindrehen
  4. Korken in zwei Stufen ziehen
  5. Letztes Stück vorsichtig von Hand herausziehen
  6. Den Flaschenhals innen und aussen säubern

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Den zweistufigen Profi-Korkenzieher können Sie bequem in der Boutique der Académie du Vin bestellen und nach Hause liefern lassen.

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Alte Weinflasche richtig öffnen

Oftmals verfügen alte Weine über einen brüchigen Korken, der unmöglich mit einem herkömmlichen Korkenzieher entfernt werden kann. Der Zapfen würde beim Herausziehen einfach zerbröseln. In diesen Fällen hilft der Spangenkorkenzieher – für jeden Raritäten-Geniesser ein «Must-have».

So geht es Schritt für Schritt

  1. Kapsel komplett entfernen
  2. Flaschenhals aussen abwischen
  3. Erst den langen Dorn zwischen Korken und Flasche einstecken, dann den kurzen
  4. Spange mit Wiegebewegungen ganz einführen
  5. Korken mit Drehbewegungen sachte ziehen
  6. Flaschenhals reinigen

Wachs versiegelte Weinflasche richtig öffnen

Weine mit langer Lagerfähigkeit werden oft von Haus aus mit Wachs versiegelt, damit sicher kein Sauerstoff eindringen kann. Denn Siegelwachs verschliesst Wein komplett luftdicht. Doch wie können Sie solche Weinflaschen öffnen? Versuchen Sie nie, das Wachs mit dem Korkenzieher oder Messer wegzuschaben – das wird bloss in einer grossen Schweinerei von Wachsbröseln enden!

So geht es Schritt für Schritt

  1. Siegelwachs nicht entfernen
  2. Spirale mittig durchstechen und ganz eindrehen
  3. Korken sachte ziehen
  4. Flaschenhals vorsichtig reinigen, darauf achten, dass keine Wachsbrösel in den Wein fallen
  5. Zum Einschenken einen Weinausgiesser wie Drop Stop verwenden

Schaumwein richtig öffnen

Eine Flasche Schaumwein steht unter hohem Druck von fünf bis sechs bar. Das ist dreimal so viel wie in einem Autoreife! Wichtig beim Öffnen eines Schaumweins ist darum die Sicherheit. Je besser der Champagner gekühlt ist, desto tiefer der Überdruck und desto kontrollierter lässt sich die Flasche entkorken.

Der Korken ist immer mit einem Drahtkorb gesichert, dem sogenannten «Muselet». Entfernen Sie diesen nie. Es reicht, den Draht komplett aufzudrehen und das Körbchen zu lockern. Dann halten Sie Korken, Muselet und Flaschenhals mit einer Hand gut fest. Mit der anderen drehen Sie sanft die Flasche (nie den Korken drehen), bis der Korken nicht mehr «festklebt». Dann lassen Sie ihn langsam emporkommen, bis der Kohlensäuredruck mit einem diskreten «Fffffft» entweicht.

So geht es Schritt für Schritt

  1. Folie entfernen, Korb gut festhalten und «Muselet» (Drahtkorb) lockern
  2. Flasche um etwa 45 Grad neigen
  3. Mit der dominanten Hand «Muselet» und Korken fest umschlossen halten, mit der anderen Hand die Flasche greifen
  4. Flasche (nicht den Korken!) sanft hin und her drehen, bis der Korken kommt
  5. Druck sanft und geräuschlos entweichen lassen

Schaumwein richtig sabrieren

Dies ist die Lizenz zum Bluffen: Anstatt eine Champagnerflasche ganz normal zu öffnen, kannst du das nächste Mal deine Freunde beeindrucken und die Bouteille «sabrieren». Also mit dem Schwert öffnen. Das geht ganz einfach, wenn du die paar Tricks im Video befolgst und du brauchst auch gar kein richtiges Schwert dazu, ein normales Küchen- oder Brotmesser tuts auch.

FAQ

Was kann man tun, wenn der Korken abbricht?

Wie man mit einem abgebrochenen Korken umgeht, hängt vom generellen Zustand des Korkens und vom verfügbaren Werkzeug ab:

War man beim Ziehen ungeschickt und hat einen ansonsten vitalen Korken zerstört, kann man getrost noch ein zweites Mal ansetzen. Hierbei empfiehlt sich ein Werkzeug mit langer Spindel – lieber nimmt man in Kauf, den abgebrochenen Zapfen zu durchbohren, wenn man dadurch den notwendigen Halt zum Herausziehen erreicht. Auch eine ‘Wein-Hebamme’ kann hier zur Hilfe genommen werden.

Ist der Korken aufgrund seiner porösen oder altersschwachen Konsistenz abgebrochen, wird es schwierig, den bröseligen Rest mit einer Spindel aus dem Flaschenhals zu ziehen. Durch den behutsamen Einsatz einer ‘Wein-Hebamme’ kann das Projekt eventuell noch gerettet werden – wobei man dieses Werkzeug bei alten Korken besser von vornherein einsetzen sollte.

Kommen Sie mit Ihren technischen Hilfsmitteln nicht weiter, so bleibt als letzter Ausweg, den Korken in die Flasche zu drücken und den Wein dann unmittelbar durch ein feines Sieb zu dekantieren.

Wie kann man eine Weinflasche ohne Korkenzieher öffnen?

Besonders bei alten Weinen empfiehlt sich der Einsatz einer ‘Wein-Hebamme’ gegenüber dem konventionellen Korkenzieher. Die Metallspangen dieses Werkzeugs umklammern den Korken von zwei Seiten und das mitunter poröse Material wird beim Herausziehen kaum gestresst.

Wer technisch versiert und gut ausgestattet ist, kann mit einer Port-Zange arbeiten. Diese wird mittels Feuer stark erhitzt und für 20-30 Sekunden am Flaschenhals auf Höhe des Zapfens angesetzt. Die Druckstelle wird anschliessend mit Eiswasser gekühlt. Durch den Thermoschock springt das Glas mit einer glatten Bruchstelle und man kann den Flaschenhals samt Korken abnehmen.

Eine weitere Möglichkeit bietet das Coravin-System. Hier bleibt der Korken in der Flasche und wird mit einer hohlen Nadel durchbohrt, über die Argon Gas eingeleitet wird. Durch die gasbedingte Verdrängung sucht sich zum einen der Wein über die Nadel den Weg nach draussen und kann eingeschenkt werden. Zum anderen bleibt der Flascheninhalt durch das Argon vor Oxidation geschützt. Eine ganze Flasche auf diese Weise zu leeren ist aufgrund des hohen Argonverbrauches jedoch sehr kostspielig.

Ganz rudimentär lässt sich ein Korken auch einfach in die Flasche drücken. Dafür kann man beispielsweise den Stil eines Kochlöffels verwenden. Dies ist zwar nicht besonders elegant, aber effektiv. Anschliessend sollte der Wein durch Dekantieren vom schwimmenden Korken befreit werden.

Wenn beim Öffnen doch Korken Brösel im Wein gelandet sind: Wie kann man ihn noch retten?

Ist ein geeignetes Waschbecken in der Nähe, lässt sich mit einer beherzten, ruckartigen Bewegung aus dem Handgelenk ein kleiner Schluck Wein samt Kork-Brösel aus dem Flaschenhals herausbefördern. Es bedarf hier etwas Übung: Zu grosse Vorsicht generiert zu wenig Fliehkraft und die Brösel bleiben in der Flasche zurück. Zu viel Krafteinsatz führt zu höherem Weinverlust und zieht möglicherweise eine Reinigungsaktion nach sich.

Sind die Brösel gross genug, kann der Wein durch ein feines Sieb dekantiert werden. Dabei bleiben jedoch staubige Kork-Partikel trotzdem im Wein zurück.

Welcher Korkenzieher eignet sich für Anfänger?

Eigentlich führt kein Weg am klassischen ‘Kellnermesser’ vorbei: Es ist handlich, einfach zu handhaben und führt bei vitalen Korken praktisch immer zum Erfolg – ohne dass diese durchbohrt werden oder abbrechen. Bei der Beschaffung sollte man speziell als Anfänger ein Modell wählen, das nach dem Eindrehen der Spindel in zwei Stufen am Flaschenmund aufgesetzt werden kann. Dadurch ergibt sich eine bessere Hebelwirkung und das Herausziehen des Korkens wird deutlich einfacher. Auch für Profis verliert dieses simple, aber effektive Werkzeug niemals seinen Reiz.

Wer sich an das Öffnen gereifter Raritäten heranwagt, sollte über den Kauf einer ‘Wein-Hebamme’ nachdenken. Diese erleichtert insbesondere das Ziehen von alten, brüchigen Korken.

Darf man die Korken von Schaumweinen knallen lassen?

Grundsätzlich entfernt sich die Weinwelt heutzutage immer mehr von altbackenen Regeln, die dem Geniesser vorschreiben was er darf und was nicht. Als Weintrinker sollte man sich ermutigt fühlen, die Dinge so zu tun, wie sie einem die grösste Freude bereiten.

Wenn Sie also Spass daran haben, einen Schaumweinkorken knallen zu lassen, dann machen Sie es einfach. Nehmen Sie dabei jedoch Rücksicht auf Ihre Mitmenschen: Korken können zu gefährlichen Geschossen werden und nicht jeder Beistehende schätzt eine Schaumweindusche. Auch wenn Sie umsichtig handeln und in eine sichere Richtung zielen, werden sie aller Wahrscheinlichkeit nach einen Teil des Flascheninhaltes opfern. Demnach sollten Sie je nach Örtlichkeit auch wieder Ihre Spuren beseitigen, was zumindest das Einsammeln des davongeflogenen Korkens beinhaltet.

Welche Flaschen kann man sabrieren?

Zum Sabrieren eignen sich klassische Schaumweinflaschen mit dem traditionellen, breiten Wulst unterhalb der Öffnung – dem perfekten Kontaktpunkt für den Sabre. Stellen Sie sicher, einen Schaumwein zu verwenden, der über ausreichend hohen Kohlensäuredruck verfügt. Ausserdem sollte die Flasche gut gekühlt sein, damit der Wein unmittelbar im Anschluss getrunken werden kann und damit er nicht zu stark schäumt. Zu kalt darf die Flasche allerdings auch nicht sein, damit sie nicht zersplittert. Eine Temperatur von 7°C gilt als ideal. Oft ist eine gekühlte Flasche durch Kondenswasser ein wenig glitschig und lässt sich nicht so gut halten. Dann empfiehlt es sich, sie vor der eigentlichen Prozedur mit einem Handtuch zu trocknen.

Woher weiss man, ob das Sabrieren geklappt hat und kein Glas in der Flasche gelandet ist?

Ist die Prozedur reibungslos verlaufen und hat man einen Schaumwein mit ausreichender Menge an Kohlensäuredruck sabriert – der Korken fliegt dann samt Flaschenmund in weitem Borgen davon – darf man bedenkenlos einschenken. Da die Flasche unter Druck steht und der Schaumwein nach aussen drängt, werden eventuelle Splitter weggedrückt. Dem gefahrlosen Genuss steht also nichts mehr im Wege.

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